Ich habe einige Zeit überlegt, worüber ich in meinem ersten Blogbeitrag schreiben sollte. Ich entschied mich dafür zu berichten, wie alles begann: Nämlich mit einer Yogalehre auf Bali…

Die letzten 8 Monate waren eine aufregende Zeit für mich mit einschneidenden Erlebnissen.

Alles begann, als ich mich auf die Reise begab, um eine Yogalehre auf Bali zu absolvieren. Ich war ziemlich aufgeregt, denn ich hatte alles so lange geplant und freute mich riesig auf mein Abenteuer, das es am Ende tatsächlich werden sollte.

Ich wollte im März 2020 abfliegen. Leider begann da bereits die Pandemie (Covid-19) und ich war unsicher, ob ich tatsächlich abreisen sollte. Aber ich wollte das so sehr und meine Freunde und Kollegen ermutigten mich es zu wagen. Also packte ich meine Koffer und startete planmäßig am 4. März. Die Flieger und Flughäfen waren schon ziemlich leer, da viele Menschen bereits ihre Flüge storniert hatten. So hatte ich Platz im Flugzeug und erreichte Denpasar am nächsten Tag nach einer angenehmen Reise.

Die Yogalehre auf Bali fand im Azadi Retreat statt, einer zauberhaften Anlage im Dschungel von Ubud im Herzen der Insel.

Ich war ein wenig aufgeregt und gespannt, wer meine Mitstreiterinnen waren und wie viele wir sein würden. Es stellte sich heraus, dass es 13 junge Frauen waren aus den verschiedensten Ländern der Welt: Kuwait, Kanada, USA, Australien, Brasilien, Deutschland, Irland, Großbritannien. Von Anfang an waren wir eine so fabelhafte, harmonische kleine Einheit, wie ich es mir besser nicht hätte vorstellen können, obwohl wir alle nicht unterschiedlicher hätten sein können.

In den folgenden 2 Wochen durchlebten wir gemeinsam emotionale Höhen und Tiefen, teilten Erfolgserlebnisse und hatten viel Spaß miteinander während unserer Yogalehre auf Bali.

Die Tage waren sehr anstrengend und gestalteten sich wie folgt:

6:00 Uhr Meditation und Atemübungen

7:00 Uhr Vinyasa Yoga Praxis

8:30 Uhr Frühstück

9:30 Uhr Vorlesungen und Asana Labs

13:00 Uhr Mittagspause

14:00 Uhr Vorlesungen und Asana Labs

18:00 Uhr Yin Yoga Praxis

19:30 Uhr Abendessen

21:00 Uhr bis 9:30 Uhr waren sogenannte Ashram Hours – Schweigezeit. In dieser Zeit durften wir nicht sprechen, kein Handy benutzen und uns nicht in die Augen schauen. Jeder sollte in Ruhe mit sich und seinen Gedanken sein. Das war anfangs ein wenig eigenartig. Aber wir gewöhnten uns daran und genossen die Stille.

Unsere Lehrer waren allesamt einzigartig großartig. Besonders unsere “Hauptlehrerin” Marylene Henry. Von ihr bekamen wir so viel vermittelt – in Anatomie, Philosophie und den Asana Labs. Sie hat uns beigebracht, dass es nicht darauf ankommt, dass eine Pose besonders schön aussieht, sondern darauf diese entsprechend den anatomischen Gegebenheiten und Möglichkeiten des Einzelnen auszurichten. Und dass es richtig und wichtig ist, Hilfsmittel zu verwenden, um eine Asana besser ausführen zu können.

Leider ging es auf dem Rest der Welt nicht so friedlich und harmonisch zu wie in unserer kleinen Blase. Das Corona-Virus breitete sich weiter und rasend schnell aus und viele Länder schlossen ihre Grenzen bzw. Fluggesellschaften stellten ihre Flüge ein. Auch mein Flug wurde gestrichen und ich stand ohne Rückflug da, weil ich das Training nicht abbrechen wollte.

Eine nach der anderen von uns musste nach Hause zurückkehren. Wir kamen uns beinahe vor wie in einer Fernsehsendung, wo jeden Tag eine andere ausscheidet und unter Tränen zum Taxi zum Flughaften begleitet wird.

Nach 2 Wochen führte dann doch kein Weg daran vorbei und das Training wurde abgebrochen, da auch Indonesien dabei war seine Grenzen zu schließen. So konnte ich leider meine Yogalehre auf Bali nicht beenden.
Wir, die noch dort waren, mussten schlussendlich auch unsere Rückflüge buchen, was eine weitere Herausforderung darstellte. Da bereits so viele Flüge gestrichen waren, aber noch immer viele Touristen auf Bali weilten, gab es nur noch wenige Tickets. Es blieb mir nichts anderes übrig, als ein teures Business Class Ticket der Qatar Airways zu buchen. Ich hatte keine Lust darauf zu hoffen, dass es einen Regierungsflieger der Lufthansa geben würde, der mich irgendwann zurückholt.

Mein Flug ging mitten in der Nacht vom Freitag, den 20. März. An diesem Abend war ich es, die Abschied nehmen musste von den anderen, die noch da waren und von diesem zauberhaften, idyllischen Flecken Erde. Auch ich war traurig, denn ich musste unverrichteter Dinge abreisen und Menschen zurücklassen, die ich unheimlich lieb gewonnen hatte.

Der Flughafen war voller Touristen, die nach Hause wollten. Ich reihte mich in meine Schlange ein. Gott sei Dank war ich in der Business Class und da waren nur wenige Wartende. Man wollte mich zunächst nicht auf den Flieger lassen.
Ich konnte das Ticket nicht mit meiner eigenen Kreditkarte bezahlen, da ich der Bank nicht Bescheid gegeben hatte, dass ich in ein fernes Land reise. Allerdings hatte mir dann eine liebe Mitstreiterin ihre Karte geborgt. Diese konnte ich leider am Schalter, wie von mir verlangt, nicht vorzeigen. Ich musste also meine neue Freundin kontaktieren, damit sie die Nutzung bestätigt und sich ausweist.
Ich hatte Glück und nach einigem Hin und Her und Warten konnte ich zurück zum Schalter und man ließ mich einchecken. Wäre ich Economy geflogen, hätte ich mit Sicherheit den Flug verpasst.

Anschließend fühlte ich mich wie eine Prinzessin aus 1001 Nacht 😉 Die Business Class war so großartig und für mich ein wunderbares Erlebnis. Ich ließ mir Champagner servieren und schlief 6 Stunden am Stück auf diesem herrlich bequemen Bettsessel. Und obwohl die Flüge angenehm waren, war ich dennoch völlig erschöpft, als ich nach über 30 Stunden meine Wohnungstür aufschloss.
Es kam mir vor, als wäre ich 2,5 Monate weg gewesen und nicht nur 2,5 Wochen. Es war so viel passiert in dieser kurzen Zeit.

Zu Hause herrschte bereits der Lockdown und ich begab mich in eine 2-wöchige Quarantäne. Ich war auch froh darüber, denn so hatte ich Zeit alles, was ich in den letzten 2 Wochen erlebt hatte, zu verarbeiten und mich wieder einzugewöhnen. Ich war nach wie vor traurig, dass ich meine Yogalehre nicht beenden konnte.

Doch wie sich herausstellte, war unsere wunderbare Yogalehrerin Marylene so fantastisch und hat innerhalb von 3 Wochen ein Online-Training auf die Beine gestellt. Ich habe gar nicht lange überlegt und mich sofort eingeschrieben. So konnte ich doch noch meine Lehre absolvieren – und zwar zu Hause, online, in meinem eigenen Tempo. Ich hatte 30 Module zu schaffen. Das bedeutete 30 Tage lang 2,5 Stunden Morgenpraxis und weitere 4 bis 5 Stunden Asana Labs und Vorlesungen. Aber es war großartig! Ich lernte so viel über Yoga, dessen Geschichte und mich selbst. Und ich wuchs über mich selbst hinaus.

Trotz einer Entzündung in beiden Knien, die ich mir während meiner Yogalehre auf Bali durch das ständige und lange Sitzen im Schneidersitz zugezogen hatte, schaffte ich es und bestand meine Ausbildung.

Mittlerweile unterrichte ich sogar 2 regelmäßige Kurse.

Es war dann meine Yogalehrerin, die mich während eines unserer Coaching Calls ermutigte einen Blog zu schreiben. Ich hatte schon lange mit dem Gedanken gespielt, wusste aber nicht so richtig, wo und wie ich anfangen sollte.

Schließlich war es auch Marylene, die mich mit The Free Website Guys in Kontakt gebracht hatte, einer Firma, die Internetseiten kostenlos erstellt. Man muss sich bewerben und wenn denen das Konzept gefällt, wird man ausgewählt. Ich bewarb mich und wurde ausgewählt!

Es hat dann allerdings doch länger gedauert, bis ich mit der Seite soweit zufrieden war, dass ich es offiziell bekannt geben wollte. Aber nun ist es soweit. Ich freue mich so auf das, was kommt und worüber ich noch berichten werde.

Bleibt gespannt!

Bis bald und sonnige Grüße!

Eure Tini